Am Freitagabend in Neustadt lief das Turnier eher unmotiviert und daher mäßig. Samstagabend erst Essen mit dem Radverein anschließend noch Tanzen mit Frau, deshalb
fuhr Martin mit wenig Schlaf und noch weniger Erwartungen am Sonntagmorgen zum zweiten Ranglistenturnier nach Hameln. Als Martin sich um Viertel nach 10 anmeldete standen die meisten der 59
Teilnehmer in Dreierreihen vor den 8 Boards und spielten sich warm. Warm im Sinne des Wortes, denn es war lausig kalt.
Die Auslosung ergab Board 9, bedeutete eine Etage höher und eisig kalt. Ein wenig Abhilfe brachte eine Miniwärmewellenheizung und spielen mit Pullover.
Die fünfer Gruppe wurde anfangs mit vor Kälte zitternden Fingern als Zweiter solide bewältigt.
Alleine Leon R., ein junger Spieler aus der Verbandsliga von den Shakespeare Dartists zeigte Martin im letzten Gruppenspiel, dass es besser geht. Er sagte hinterher selber, dass es sein bislang bestes Spiel war. Damit war die Hauptrunde erreicht.
Der Gegner im Achtelfinale war Andre T. der gegen Martin in drei Partien noch nicht gewinnen konnte, aber eine Woche zuvor beim NDV Turnier seine Gruppe gewinnen
konnte und so mit viel Selbstvertrauen ans Oche trat. Im ersten Leg konnte Martin sich mit 10 Darts auf Doppel nicht entscheiden eins zu treffen. Doch anschließend war der Arm für 3 Legs wieder
locker.
Viertelfinale gegen Ingo V. Bundesligist und Seriensieger. Er spielte 18, 15 und 12 Darts. Postiv war, dass Martin in den ersten beiden Legs ein Finish erreichen
konnte.
So begann der lange Weg durch die Verlierer Runde.
Der erste Gegner raubte Martin fast alle Nerven, da dieser beim dritten Dart immer mit einem Bein schon vor dem Oche unterwegs war. Dann zettelte er noch eine
Diskussion mit dem Schreiber an, weil er der Meinung war der Schreiber würde Martin anfeuern. Allen war unklar, was er gesehen haben will. Das Spiel quälte sich ohne Rhythmus über die volle
Distanz von 5 Legs.
Der nächste Gegner war Sebastian. Martin hatte bei einem Turnier schon mal gegen den „Anfänger“ (¾ Jahr Darts) verloren, weil der einfach gut ist.
Martin hatte je einen Match Dart bei 3:1 und 3:2 doch ein Durchhänger, verschob die Entscheidung in das letzte Leg. Dort gelang der Gewinn zum 4:3.
Es wurde nicht leichter, Edwin aus dem Verbandligateam der Hamelner steht bei Turnieren regelmäßig auf dem Treppchen. Er wollte sofort Ausbullen, kein Thema dachte
Martin der ohne Pause weiterspielte. 2:0 da der Gegner Zeit brauchte um warm zu werden. Er erhöhte sein bereits schnellen Rhythmus und glich aus. Doch Martin lässt sich nicht hetzen und checkt
lieber 102 über 20, B, D16 wobei der Gegner 20 Rest hatte. Ein 78er 3 Dart Check brachte im sechsten leg die Entscheidung und den Glückwunsch des Gegners „Gut gemacht junger Mann“. Wen könnte der
gemeint haben? Egal, Platz 3 war sicher.
So einvernehmlich sah das auch Philipp Bundesligaspieler und das nächste Hindernis zum Finale. Nach 0:2, checkte Martin aus dem Nichts 116 und war damit wieder im
Spiel. Es folgte nach 2:2, 2:3, 3:3 wieder der Decider. Philipp leistete sich dabei den Luxus, bei 84 Rest nach 20, 2x 16 zu werfen anstatt 14, Bull. Martin hatte bei 140 Rest nichts zu
verlieren und spielte T20, T20, D10 und die Vereinskollegen von Philipp riefen: „Boom, in your face“, naja kann man auch lassen.
Eben noch Zuschauer folgte der nächste Bundesligaspieler mit Christian. 2:0, 2:2, 2:3, 3:3 weil der Gegner nicht sofort checkt und 4:3 weil der Gegner wieder nicht
sofort checkt, macht Platz 2.
Doch noch immer kein Ende, denn um zu gewinnen musste Ingo zweimal besiegt werden.
Erstes Finale best of 11, aua, denn mittlerweile wurde es schmerzhaft in Fuß und Bein. Ingo gibt Martin die Chance und der holt sich das erste Leg um kein Whitewash
zu bekommen. Mehr Chancen auf Doppel zu werfen sind nicht zu erwarten, da Martin mit den Kräften schon lange am Ende ist. 1:1, 1:2, 2:2, 2:5, 3:5 und 3:6 verloren.
Ein zweites Finale war so nicht mehr notwendig und nicht gewollt. In Leg 4 und 8 mussten Martin 15 Darts reichen, sonst wären die Legs beim Gegner gelandet.
Zusammenfassend hat der Sieger 9 und Martin 12 Spiele im Turnier hinter sich gebracht. Martin erspielte sich 35 zu 28 Legs und 9 zu 3 Spiele. Also einen kompletten Spieltag allein geworfen, so betrachtet nochmal aua. Dabei waren vier 180er, eine 177, LD 4x 18, 2x 17, 16, 2x 15, HF 102, 116, 140.
Für Platz 2 gab es einen bräunlichen Schein und eine Silbermedaille, ein schmerzendes Bein, einen schlappen Arm aber ein gutes Gefühl. Um 21 Uhr waren dann alle Glückwünsche entgegengenommen und Fotos im Kasten.
Leon aus der Gruppenphase konnte es nicht glauben, dass Martin es bis ins Finale geschafft hatte, da er ja deutlich gegen Martin gewonnen hatte.
Die verbliebenen ca. 30 Zuschauer fanden es toll, dass mal jemand anderes im Finale stand und Ingo Paroli bot.
Starke Gegner haben alles abgefordert, so macht Darts Spaß.
Zuhause angekommen hatte Martins Frau noch gut durchgezogenen Grünkohl mit Bregenwurst. Unglaublich, wie gut das um 22 Uhr nach so einem Tag schmeckt.
Mehr Bilder unter den DBH Neuigkeiten. Hier noch die Rangliste.
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